Leder ist Tierhaut, die durch Gerbung chemisch haltbar gemacht wird und so seine Struktur behält, soweit nichts Neues. Leder unterscheidet sich jedoch ganz erheblich, je nach Art des Tieres, von dem es stammt und verwendeter Hautschicht. Erfahren Sie in diesem Artikel mehr über Bestimmung von Leder und unterschiedliche Hautschichten.
Leder oder Pelz
Die Körperhülle von größeren Tieren (z.B. Rind, Ross, Büffel) wird im ungegerbten Zustand ebenso wie als Leder als Haut bezeichnet. Die Hülle von kleineren Tieren wird hingegen grundsätzlich Fell genannt. Sind nach der Gerbung die Haare noch erhalten, so spricht man von Pelz oder Pelzfellen
Nach dem Enthäuten liegen die Häute und Felle meist flach vor. Bei kleinen Tieren, vor allem bei Pelzfellen, wird die Haut manchmal schlauchförmig als Balg abgezogen.
Lederschichten
Die Haut eines Rindes ist 5mm bis 10mm dick. Sie besteht aus Papillarschicht und Retikularschicht.
- Die Papillarschicht liegt außen. Sie hat eine sehr feine Faserstruktur und gibt der Lederoberfläche ihr glattes Aussehen. Sie ergibt am fertigen Leder die Narbenseite.
- Darunter liegt die Retikularschicht. Sie ist grobfasrig und für die Festigkeit verantwortlich. Sie wird auch Aas- oder Fleischseite genannt.
Oberste Hautschicht: höchste Qualität
Die Lederqualität (und auch der Preis) nimmt nach unten hin ab. Um das Leder auf eine gleichmäßige Stärke zu bringen, wird es gespalten. Die oberste Schicht, der Naben, hat die höchste Qualität und Festigkeit. Für unsere hochwertigen Gürtel und Lederprodukte wird ausschließlich diese Schicht verwendet. So erreichen wir eine elegante schlichte Eleganz bei größter Haltbarkeit.
Untere Hautschichten: Leder mit geringer Haltbarkeit
Das bei vielen günstigen Lederprodukten im Handel verwendete Spaltleder wird dagegen aus der Retikularschicht gewonnen. Diese Produkte tragen das „Echt Leder“ Zeichen und werden häufig rau belassen und so für Wildleder gehalten. Dabei handelt es sich um eine billige Schicht mit geringem Zusammenhalt und damit schlechter Haltbarkeit. In vielen Produkten wird zwischen zwei Lederschichten ein geringwertiges Futter (z.B. Pappe) verwendet. Dies ist noch günstiger als geringwertiges Leder und muss beispielsweise in Schuhen nicht ausgewiesen werden. Der Kunde denkt, er kauft ein hochwertiges Vollleder-Produkt, aber bekommt stattdessen untere Hautschichten – entsprechend behandelt und aufgefüllt.